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TEMPORÄR EIN MALATELIER EINRICHTEN?

WIE GEHT DAS?

Tipps dazu!

Mein großes Anliegen war es, den Kindern meiner Gruppe mindestens einmal wöchentlich das kreative Arbeiten in einem Malatelier zu ermöglichen. An diesen Tagen sollten die Kinder die Möglichkeit haben, mit neu erlernten Gestaltungstechniken frei zu experimentieren. Sie sollten ohne Zeitbeschränkung so viel Kunst produzieren dürfen, wie sie wollten, ganz ihrem Bedürfnis entsprechend. Die wohl größte Herausforderung an meinem Kindergartenstandort ist das knappe Platzangebot. Leider steht dort kein geeigneter Raum zur Verfügung. Kaum hatte ich diese Erkenntnis zu einer Frage umformuliert, wurden neue kreative Gedankengänge aktiviert: WIE kann ich für die Kinder ein Malatelier einrichten, auch wenn kein geeigneter Raum zur Verfügung steht? So kam die Idee auf, das Malatelier temporär in den Gruppenraum zu integrieren, also nur für bestimmte Tage einzurichten. Ein Ateliertag als fixes Wochenangebot erfordert einen möglichst unkomplizierten Auf- und Abbau, daher ergaben sich folgende Vorüberlegungen:
  • Wie flexibel lässt sich mein Gruppenraum für einen Umbau einrichten?
  • Wie lassen sich die Arbeitsmaterialien mühelos transportieren?
  • Wie können Kinder als Helfer in den Auf- und Abbauprozess integriert werden?

Gedanken freien
Lauf lassen

Wie stellst du dir ein Malatelier im Kindergarten vor? Notiere alle Vorstellungen und Ideen, die dir in den Sinn kommen, ohne sie auf ihre Umsetzbarkeit zu prüfen.

Ich wünsche mir einen geeigneten Raum und unterstützendes Personal, um ein Malatelier einzurichten.

spannende Ideen
entwickeln

Welche deiner Vorstellungen sind unverzichtbar, aber auf den ersten Blick kaum umsetzbar? Formuliere daraus offene Fragen nach dem „Wie“, „Wer“ oder „Was“.

Wie könnte man einen Raum zum Malatelier umfunktionieren? Wer könnte mich dabei unterstützen?

kreative Geistesblitze
umsetzen

Wähle aus deinen Ideen solche, die sich am einfachsten umsetzen lassen. Geh mutig ans Werk und sammle neue Erfahrungen, selbst im Tun entstehen häufig neue Ideen.

Das Malatelier könnte temporär im Gruppenraum integriert werden. Beim Auf- und Abbau unterstützen die Kinder.

Beim Einrichten des Gruppenraumes erschien es mir sinnvoll, meinen bereits bestehenden Zeichen- und Werkbereich mit weiteren Bereichen zu kombinieren, die leicht umfunktioniert werden können: der Lese- und Forscherbereich. Zusammen bilden sie einen optisch abgeschlossenen Bereich, was sich für das vorübergehende Einrichten eines Kreativbereiches sehr dienlich erwiesen hat. Zusammen mit dem Werk- und Zeichentisch ergibt sich somit ausreichend Platz für vier unterschiedliche Kreativangebote. Materialfotokarten erleichtern helfenden Kindern das Vorbereiten und Aufräumen des Atelierbereiches. Die Selbstständigkeit der Kinder ist mir auch während des Atelierbetriebes sehr wichtig, darum bemühe ich mich um eine schrittweise Einführung der Gestaltungstechniken. Erst wenn Arbeits- und Gestaltungsabläufe einer Kreativtechnik bei den Kindern erlernt und gefestigt wurden, führe ich eine neue Maltechnik ein. An meinen Ateliertagen biete ich den Kindern mittlerweile drei stets gleichbleibende und eine variabel neue Gestaltungstechnik an. Die Kinder treffen ihre Vorbereitungen dazu selber und bereiten im Anschluss die Malbereiche für die nächsten Kinder vor.

Malwagen

Am Servierwagen finden alle Materialien Platz, die für den Ateliertag benötig werden.

Malplatz

Nach dem Malen wird der Atelierplatz vom Künstler für das nächste Kind vorbereitet.

Trockenwagen

Die Kinder bestücken den Trockenwagen selbstständig mit ihren Kunstwerken von unten nach oben.
Noch ein paar hilfreiche Tipps und Tricks:
  • Ich habe im Baumarkt MDF-Platten zuschneiden lassen, um darauf mit Papierklebeband die Zeichenpapiere aufzukaschieren. Das hat mehrere Vorteile. Das Zeichenpapier verrutscht beim Malen nicht und die Malplatten können von den Kindern problemlos selbständig zum Trockenwagen transportiert und eingeschoben werden.

  • An den Malerkitteln habe ich statt dem Klettverschluss ein Gummiband angenäht. Die Kinder haben dadurch die Möglichkeit, ihn selbständig an- und auszuziehen, indem sie ihn wie einen Pullover über den Kopf ziehen. Für die Malerkittel habe ich am Servierwagen seitlich Magnethaken angebracht.
Alle Materialien für den Ateliertag habe ich auf einem Servierwagen, der sich mühelos transportieren lässt, untergebracht:
  • rutschfeste Wachstischtücher
  • Pinsel und Walzen
  • Druckstöcke und Spachteln
  • Farbfläschchen und -töpfe
  • Kreiden
  • Kleister
  • Wasserkübelchen
  • Plexiglasplatten
  • Mischpaletten
  • Abtupftücher
  • Malerkittel
  • Malplatten