Gerne möchte ich euch den „Morphologischen Kasten“ von Fritz Zwicky vorstellen. Ich verwende diese Kreativitätstechnik, wenn ich auf Basis von Kindbeobachtungen möglichst schnell viele unterschiedliche Spielimpulse entwickeln möchte. Auf der Längsachse habe ich Wortgruppen notiert, die den Aktivitätenrahmen des Kindergartens beschreiben. Sie ist natürlich beliebig erweiterbar. Auf der Querachse notiere ich meine Beobachtungen der Kinder und ihre unterschiedlichen Zugänge. Im nächsten Schritt befülle ich die Tabelle mit Ideen und Gedanken, indem ich jede Wortgruppe mit jeder Beobachtung kombiniere. Ich bemühe mich, alle Kästchen zu beschriften, auch dann, wenn vermeintlich absurde Gedankengänge auftauchen, die nicht verwirklichbar erscheinen. In dieser Phase werden Ideen noch nicht bewertet, denn Wertung hemmt den Kreativprozess. Nicht selten kommt es vor, dass sich vermeintlich absurde Ideen zu genialen neuen Schöpfungen weiterentwickeln lassen.
Erst im zweiten Schritt wähle ich für jede Beobachtung einen oder mehrere brauchbare Gedanken und Spielimpuls(e) aus. Bei meiner Auswahl achte ich darauf, die individuellen Lernbedürfnisse aller beobachteten Kinder zu berücksichtigen. Im dritten Schritt plane ich die Auswahl an Spielangeboten – je nach Vorbereitungsaufwand oder Komplexität der Umsetzung – in die Projektplanung der nächsten Arbeitstage mit ein. Ich lade dich dazu ein, dich mit dieser Technik vertraut zu machen. Du wirst erstaunt sein, wie viel Kreatives daraus entstehen.